Transaktionale Führung
Definition
Meint einen Führungsstil, welcher auf einer Austauschbeziehung zwischen Führungskraft und Mitarbeitenden basiert, konkret der Austausch von Arbeitsleistung eines Mitarbeitenden gegen eine Belohnung.
Weiterführende Erklärung
Die transaktionale Führungskraft lenkt das Mitarbeiterverhalten direkt durch bedingte Belohnung bzw. Bestrafung bei Nichterfüllung von Leistungen. Belohnungen können Lob, Beförderung oder finanzielle Anreize sein. Der Fokus liegt darauf, „wie“ etwas gemacht wird und nicht „was“. Leistung und Belohnung werden gemeinsam von Führungskraft und Mitarbeitenden geklärt. Idealerweise müssen die Vorgesetzten die Leistungen nur kontrollieren und im Bedarfsfall eingreifen bzw. korrigieren, wenn die Ziele nicht eingehalten werden können.
Verweise:
Literatur:
Leadership lernen (2020): Transaktionale Führung, in: leadershiplernen.de (Zugriff: 29.08.2021)
Schmidt, B. (2011): Transformationale und transaktionale Führung als erfolgreicher Führungsstil für Leistung und Gesundheit? Eine kritische Überprüfung des „Full Range of Leadership“-Konzeptes für das betriebliche Gesundheitsmanagement, in: Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades eines Dr. phil. an der Fakultät Theologie und Humanwissenschaften der technischen Universität Dortmund am Institut für Psychologie, Dortmund Oktober 2011
Weiterführende Links:
Transdisziplinarität
Definition
Forschungs- und Wissenschaftsprinzip, bei dem fachliche und institutionelle Grenzen überschritten und eine möglichst große Vielfalt an unterschiedlichen Disziplinen einbezogen werden, was wiederum Reflexion und kritisches Hinterfragen der eigenen Disziplinen ermöglicht.
Weiterführende Erklärung
In der Anwendung handelt sich bei Transdisziplinarität oftmals weniger um eine Theorie oder Methode, sondern um eine Arbeits-, Organisations- und Forschungsform der Wissenschaft, welche gesellschaftliche Probleme löst (z.B. aus Themenfeldern wie Umwelt, Energie, Gesundheit) (vgl. Mittelstraß 2007). Es wird dann danach gestrebt, verschiedene Denkmuster zu integrieren. Hierbei wird sich bemüht, ohne Präferenzen hinsichtlich der fachlichen Herkunft der Wissenschaftler und ihres Wissens vorzugehen (vgl. Spektrum 2021). Bei einigen transdisziplinären Ansätzen (Reallabore) wirken dabei auch andere gesellschaftliche Akteure mit (z.B. Zivilgesellschaft, Kommunen, Unternehmen) (vgl. Defila et. al. 2018). Transdisziplinärem Arbeiten kommt dabei die Aufgabe zuteil „wichtige Themen in die Öffentlichkeit zu tragen und das Verständnis für sie zu fördern“ (Becher, M. 2021). Auf diese Weise trägt es dazu bei Bewusstsein zu verändern, Innovationsräume entstehen zu lassen und so sowohl Wissenschaft und Gesellschaft weiterzuentwickeln (vgl. Becher M. 2021, Bachinger et. al. 2020).
Verweise:
Literatur:
Bachinger, Monika, Diaz Mendez, Katharina, Rhodius, Regina (2020): Nationalpark als regionales Entwicklungspotenzial. In: Land in Form. Magazin für Ländliche Räume 2/2020, o. O. S.42-43 (online verfügbar: www.netzwerk-laendlicher-raum.de, Zugriff 3.12.2021)
Becher, Matthias: Was-ist-transdisziplinaritaet-fuer-mich? In Universität Bonn (Hrsg.): Forsch. Bonner Universitäts-Magazin 1/2021 (online verfügbar: www.uni-bonn.de, Zugriff: 2.12.2021)
Defila, Rico; Di Giulio, Antonietta (Hrsg.): Transdisziplinär und transformativ forschen. Eine Methodensammlung. Basel: Springer VS (open access: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-21530-9 Zugriff: 03.12.2021)
Mittelstraß, Jürgen (2007): Methodische Transdisziplinarität. Mit der Anmerkung eines Naturwissenschaftlers, LIFIS Online, in: leibniz-institut.de (Zugriff: 20.11.2021)
Spektrum (2021): Transdisziplinarität, in: spektrum.de (Zugriff: 20.11.2021)
ZHDK (2021): Transdisziplinarität. Eine Bestandsaufnahme des Forschungsdiskurses, in: blog.zhdk.ch (Zugriff: 20.11.2021)
Weiterführende Links:
- Nationalpark als regionales Entwicklungspotenzial. In der Zeitschrift Land in Form (siehe Seite 42-43 in der Rburik „Forschung trifft Praxis“): Das Beispiel zeigt wie innerhalb eines transdisziplinären Forschungsprojekts innovative Produkt- und Dienstleistungsideen entwickelt werden können.
- Unterschied: Interdisziplinarität und Transdisziplinarität
Transformationale Führung
Definition
Führungsstil, welcher auf die intrinsische Motivation und Förderung des Einzelnen abzielt. Daneben die Fähigkeit von Führungskräften ihre Vorbildfunktion überzeugend wahrzunehmen.
Weiterführende Erklärung
Der Kerngedanke ist die Transformation (Veränderung) von Einstellungen und Werten der Mitarbeitenden, bei welcher die Führungskraft als Vorbild auftritt. Durch die Erhöhung der Motivation kommt es zu Extra-Anstrengungen und erwartete Leistungen werden übertroffen. Wichtige Kriterien für die Führungskraft sind dabei als Vorbild voranzugehen, Motivation und Sinn zu vermitteln, bestehende Denkmuster aufzubrechen und neue Einsichten zu etablieren sowie alle individuell und fair zu behandeln (vgl. Leadership lernen 2020).
Verweise:
Literatur:
Leadership lernen (2020): Transformationale Führung, in: leadershiplernen.de (Zugriff: 29.08.2021)
Schmidt, B. (2011): Transformationale und transaktionale Führung als erfolgreicher Führungsstil für Leistung und Gesundheit? Eine kritische Überprüfung des „Full Range of Leadership“-Konzeptes für das betriebliche Gesundheitsmanagement, in: Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades eines Dr. phil. an der Fakultät Theologie und Humanwissenschaften der technischen Universität Dortmund am Institut für Psychologie, Dortmund Oktober 2011
Weiterführende Links:
Transition Design
Definition
Designansatz, welcher hilft, neue sozioökonomische und soziale Werte zu entwickeln und dies in der Gestaltung von neuen Gütern und Dienstleistungen aufgreift. Er soll einen stufenweisen Übergang hin zu nachhaltigeren materiellen Gütern befördern sowie einen soziokulturellen Wandel von Lebens-, Gesellschafts- und Wirtschaftsstilen.
Weiterführende Erklärung
Übergeordnetes Ziel und Aufgabe von Design ist die Gestaltung der materiellen Basis unserer existenziellen und emotionalen Grundbedarfe. Dabei nutzt und beeinflusst Design die Ökosystemdienstleistungen. In der Entwurfsphase eines Produkts werden bereits 80% seiner Umweltauswirkungen festgelegt, insbesondere seine Ressourcen und Energieverbrauch entlang der gesamten Wertschöpfungskette (vgl. Liedtke et. al.2020, S. 10).
Transitionen sind „stufenweise Übergänge von einem gesellschaftlichen Zustand in einen anderen, z.B. die Stufen, die notwendig waren von einer ´Raucher´-Gesellschaft im öffentlichen Raum mehr und mehr zu einer ‚Nichtraucher‘ - Gesellschaft zu werden“ (Welfens et al. 2016: 36 zitiert nach Liedtke et. al.2020).
Transition Design ist gegenläufig zu bisherigen Designmethoden, weil es dazu anregt, ökologische, soziale und ökonomische Herausforderungen bereits in der Entwurfsphase mitzudenken, Lösungen für diese zu kreieren und in den weiteren Prozessschritten zu realisieren. Es stellt eine Möglichkeit zur Lösung von komplexen und scheinbar unlösbaren Problemen dar, oft im Zusammenhang mit Stadtplanung/ -baukunst oder nachhaltigem Design.
Das Konzept ist Teil des Transformations- und Transitions-Diskurses in Wissenschaft und Praxis, bei dem es darum geht, wie ein Wandel (Transformation) zu einer nachhaltigeren Zukunft über Übergangsphasen (Transition) herbeigeführt werden kann (Irwin, T. et al. (2015).
Literatur:
Irwin, T. et al. (2015): Transition Design 2015. A new area of design research, practice and study that proposes design-led societal transition toward more sustainable futures, School of Design, Carnegie Mellon University Pittsburgh
Simplicable (2016): What is Transition Design?, in: simplicable.com (Zugriff: 19.11.2021)
Liedtke, C.; Kühlert, M.; Huber, K.; Baedeker, C. (2020): Transition Design Guide – Design für Nachhaltigkeit. Gestalten für das Heute und Morgen. Ein Guide für Gestaltung und
Entwicklung in Unternehmen, Städten und Quartieren, Forschung und Lehre. Wuppertal Spezial Nr. 55, 2. korr. Auflage, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie. Wuppertal. (Zugriff: 24.11.2021)